Roadtrip auf Sardinien – in drei Wochen um die Insel
Unsere Reiseroute
Traumhaft flache Sandstrände, kristallklares Wasser, Berge, skurile Felslandschaften, geschichtliche Sehenswürdigkeiten und süße Örtchen – das alles und noch so einiges mehr hat Sardinien zu bieten! Erfahre in diesem Beitrag das Wichtigste zu unserer gefahrenen Route und den einzelnen Stopps.
Nach Sardinien wollte ich schon lange – und ganz ehrlich, wer sagt schon nein zur “Karibik Europas”? Zugegeben: Das bild hier oben erweckt nicht gerade den Anschein karibischer Strände, aber warte ab, was Dich noch erwartet!
Wir empfanden unsere Reise auf Sardinien als absolut traumhaft und ich hatte zum ersten Mal in meinem Leben den Gedanken – hierher will ich definitiv noch einmal kommen! Vielleicht wird Dich die italienische Insel ja genauso überzeugen wie uns?
Im September 2023 fuhren wir mit dem eigenen Auto innerhalb von 3 Wochen einmal um die sardische Insel. Angereist sind wir dabei mit der Fähre von Livorno (Italien) nach Olbia (Sardinien, Italien) mit dem Anbieter Moby Lines. Wir entschieden uns aufgrund der Umwelt dagegen, nach Sardinien zu fliegen. Als wir am Hafen von Livorno vor unserer Fähre standen, fragte ich mich dann aber doch schnell, ob das wirklich die umweltfreundlichere Anreise war, die wir da gewählt haben? Die Fähre war wirklich riesig, ganze 209m lang, damit hatten wir echt nicht gerechnet.
Da hätten wir uns im vorhinein vielleicht doch mal etwas besser informieren sollen, denn die Anreise mit der Fähre ist erst ab einer Gruppe von 3 Personen umweltfreundlicher, wir waren allerdings nur zu zweit unterwegs. Beim nächsten Mal wissen wir es dann besser. Falls das ein entscheidender Punkt für Dich ist, weißt Du immerhin schon jetzt Bescheid.
Gebucht haben wir, wie bisher immer, alle Unterkünfte (hauptsächlich über airbnb, ein paar über Booking.com) sowie unsere Fährfahrten (über Moby Lines) im Vorhinein.
Wie bereits erwähnt legten wir mit der Fähre in Olbia an. Wir wählten die Fährfahrt bei Tag (aus dem einfachen Grund, dass es deutlich günstiger war) und legten somit am Nachmittag an. Abfahrt war morgens um 7 Uhr, deshalb übernachteten wir zuvor eine Nacht in Pisa, was etwa eine halbe Stunde vom Hafen in Livorno entfernt war. Die Überfahrt dauerte etwa 9 Stunden. Das war zwischendurch schon etwas zäh, auf der großen Fähre hatte man aber wirklich viel Raum sich zu bewegen, es gab zahlreiche Sitzmöglichkeiten mit Tischen und zusätzlich hatten wir uns für wenig Geld (etwa 7€ p.P.) 2 Sessel in einem Ruheraum gebucht.
Golfo di Orosei
Unser erster Stopp auf unserem Roadtrip war der Golfo di Orosei an der Ostküste, südlich von Olbia gelegen. Der Golfo di Orosei ist eine etwa 30 Kilometer lange Einbuchtung und liegt am Rande des Bergmassivs Supramonte. Die Strände liegen unmittelbar vor steilen Felsklippen, was wirklich fantastisch aussieht. Dafür sind die meisten Strände hier nur über das Wasser zu erreichen.
Wir verbrachten 4 Nächte am Golfo di Orosei und wohnten in einer Ferienwohnung im Ort Cala Gonone, welcher direkt am Golfo di Orosei liegt. Von der Fähre von Olbia aus fuhren wir noch etwa 1,5 Stunden, was sehr gut machbar war. Wir fanden die Ausgangslage in Cala Gonone perfekt. Von hier aus erkundeten wir den Golfo di Orosei (zu Fuß und mit dem Boot) und wanderten im Supramonte in die Gola Gorropu, eine der tiefsten Schluchten Europas. Der Stopp am Golfo di Orosei gehörte definitiv zu unseren absoluten Highlights unseres Sardinien-Roadtrips. Vor Ort trafen wir auch ein sardisches Pärchen in unserem alter, die hier selbst Urlaub machten. Sie meinten, dass es der schönste Teil der Insel wäre und abstreiten können wir das definitiv nicht (wobei wir so gut wie alle Teile Sardiniens schön fanden). Allgemein begegnet man in diesem Teil der Insel sehr oft frei umherlaufenden Eseln, Ziegen oder auch Schweinen, was wirklich cool war. Also gebt etwas acht auf den Straßen!
Cagliari inkl. Umgebung Villasimius
Unsere zweite Unterkunft auf unserem Roadtrip hatten wir in Sinnai, einer kleinen Gemeinde in Cagliari. Hier verbrachten wir 3 Nächte. Cagliari ist die Hauptstadt Sardiniens. Von Cala Gonone bis zu unserer zweiten Unterkunft in Sinnai brauchten wir knappe 3 Stunden. Auf dem Weg legten wir einen Stopp am Capo Ferrato ein, wo wir einen Tag verbrachten. Ansonsten besuchten wir von dieser Unterkunft aus Cagliari und die traumhafte Umgebung rund um Villasimius. Hier wimmelt es nur so von traumhaft schönen, aber leider teilweise auch recht vollen Stränden. Auch unser Lieblingsstrand (Spiaggia di Porto Giunco) liegt hier. Uns hat die Umgebung rund um Villasimius deutlich besser gefallen als Cagliari und wir hätten unsere Unterkunft echt gerne hier gehabt. Leider waren die Unterkünfte zu mindest als wir gebucht haben, doch etwas teuer und damit außerhalb unseres Budgets. Wären wir zu dem Zeitpunkt keine Studenten gewesen, sähe die ganze Sache vielleicht etwas anders aus. Sowohl Cagliari als auch Villasimius waren schön, wobei Cagliari für uns kein “must do” war. Es genügt auch, wenn man sich das Städtchen in einem halben oder ganzen Tag anschaut, oder eben auch ganz weglässt. Die Umgebung rund um Villasimius gehört aufgrund der vielen traumhaften Strände aber für uns zu den Orten, die man auf jeden Fall besuchen sollte.
Iglesias
In Iglesias verbrachten wir eine Nacht, da wir am nächsten Tag die Bucht Cala Domestica besuchen wollten. Iglesias ist ein Städtchen im Südwesten der Insel. Wir machten einen kleinen Umweg und verbrachten den Tag nahe Chia an einem weiteren traumhaften Strand (Spiaggia Sa Colonia), bevor wir uns am Abend Iglesias anschauten. Alle besuchten Orte hier waren wirklich schön aber keine Stopps, von denen ich behaupten würde, dass sie auf keinen Fall bei einer Sardinienreise fehlen dürfen.
Blick auf die Cala Domestica
Oristano, Is Arutas, Monte Arci und Giara di Gesturi
Unsere nächste Unterkunft befand sich in Oristano, einer Ortschaft im Westen der Insel, wo wir 3 Nächte verbrachten. Von hier aus besuchten wir den wirklich traumhaften Strand Is Arutas, das erloschene Vulkanmassiv Monte Arci sowie die Hochebene Giara di Gesturi, auf der Wildpferde leben. Allesamt waren wirklich schön und sehenswert und gehören auf jeden Fall auch zu unseren Lieblingsstopps der Reise. Oristano selbst haben wir uns tatsächlich gar nicht angesehen, was glaube ich aber auch nicht weiter schlimm ist. Mehr über die Aktivitäten und Ausflugsziele von diesem Stopp erfährst du hier.
S’Archittu und Bosa
Auf dem Weg zu unserer nächsten Unterkunft verbrachten wir den großteil des Tages in Bosa, einem wirklich farbenfrohen Örtchen. Hier hat gefühlt jedes Haus eine andere Farbe, das ergibt ein trotzdem stimmiges und echt fröhliches Gesamtbild. Auf dem Weg nach Bosa haben wir noch kurz halt bei S’Archittu gemacht. S’Archittu ist ein kleines, süßes Örtchen mit einem sehenswerten natürlichen Tunnel im Felsen. Beide Stopps haben sich auf jeden Fall gelohnt, gehören aber nicht unbedingt zu unseren Highlights des Roadtrips.
Mehr über die Aktivitäten und Ausflugsziele von diesem Stopp erfährst du hier.
Alghero und Capo Caccia
Anschließend hatten wir für 2 Nächte eine Unterkunft nahe von Alghero, in der Bergortschaft Villanova Monteleone. Von hier aus besuchten wir die Stadt Alghero sowie das Capo Caccia. Alghero sowie das Capo Caccia befinden sich im Nordwesten der Insel. Alghero ist ein Küstenstädtchen mit historischer Altstadt. Man kann zum Beispiel auf der Stadtmauer herumschlendern, etwas essen und hier wunderbar den Sonnenuntergang genießen. Das Capo Caccia ist eine unweit von Alghero entfernte Landzunge, die mit ihrer wilden Landschaft und den steilen Felsklippen wirklich beeindruckt. Wir haben diesen Stopp auf unserer Sardinientour geliebt und für mich zählt das Capo Caccia auf alle Fälle zu den must dos auf der Insel.
Castelsardo
Auf dem Weg zu unserer nächsten Unterkunft legten wir einen Halt am berühmten Strand Spiaggia la Pelosa ganz im Nordwesten der Insel ein. Dieser Strand ist so begehrt, dass man im Vorhinein reservieren muss. Es bekommen “nur” 2000 Personen pro Tag Zugang zum Strand und der Eintrittspreis lag zum Zeitpunkt unserer Reise bei 7€ p.P.. Das hat sich unserer Meinung nach aber so gar nicht gelohnt und der Strand hat uns wirklich enttäuscht. Natürlich sieht er an sich mit seinem flachen Wasser und der davor liegenden Insel traumhaft aus. Doch davon hat man leider nicht viel, wenn der ganze Strand einschließlich des Wassers davor überfüllt ist, mit Menschen. Hier haben wir uns wirklich gar nicht wohlgefühlt und wenn überhaupt würden wir hier nur nochmal in der absoluten Nebensaison herkommen.
Übernachtet haben wir anschließend für 3 Nächte nahe Castelsardo und Valledoria. Castelsardo liegt an einem Berg, wobei ganz oben über der Stadt eine alte Burg thront, durch deren alte Gassen man schlendern kann. Definitiv eine der schönsten Städte auf Sardinien und absolut sehenswert.
Capo Testa und La Maddalena Archipelago
Im Nordosten der Insel befand sich der vorletzte Halt unseres Roadtrips. In Ruoni nahe Santa Teresa Gallura verbrachten wir noch einmal 3 Nächte. Von hier aus besuchten wir unter anderem das Capo Testa, eine kleine Halbinsel mit skurrilen Felsformationen sowie das La Maddalena Archipel, ein paradiesisches Inselarchipel unmittelbar vor der sardischen Küste. Dieser Stopp hat uns nochmal wirklich begeistert. Der Tag im Maddalena Archipel war Leons absoluter Lieblingstag unserer Reise.
Arzachena
Unseren letzten Abend verbrachten wir in Arzachena, einer Kleinstadt im Nordosten, nahe Olbia gelegen. Sehenswert ist hier vor allem eine wunderschöne, bemalte Treppe, die hinauf zu einer Kirche führt. Das Städtchen war zwar nett, aber meiner Meinung nach nichts, was man auf einer Sardinienreise auf keinen Fall verpassen darf.
Orte, gegen deren Besuch wir uns entschieden haben
& warum
Asinara:
Die ehemalige Gefängnisinsel liegt im Nordwesten unmittelbar vor der sardischen Küste. Hier sind Autos nicht erlaubt. Man kann E-Bikes mieten, wandern oder an einem geführten Ausritt teilnehmen. Auf der kleinen Insel leben sogar wilde weiße Esel, denen man bei einem Besuch begegnet. Ein Ausflug auf die Isola d’Asinara stand auf jeden Fall auf unserer To Do-List. Leider war uns dann die Überfahrt sowie der Leih eines E-Bikes doch etwas zu teuer. Wenn wir erneut nach Sardinien reisen, steht Asinara aber auf jeden Fall ganz oben auf unserer Liste!
San Teodoro und Umgebung:
Die Küste im Nordosten der Insel stand vor unserer Reise auch auf unserem Plan. Hier befinden sich ebenfalls zahlreiche Traumstrände. Dieser Teil der Insel sowie der Norden sind jedoch besonders touristisch geprägt. Da unsere Reise Anfang September startete, entschieden wir uns deshalb, das Gebiet zu meiden.
Nuraghen:
Von den prähistorischen Turmbauten gibt es zahlreiche auf der italienischen Trauminsel. Diese Bauten gibt es nur auf Sardinien zu finden. Die ganze Insel ist umringt von solchen Wachtürmen, wovon wir jede Menge zu Gesicht bekamen. Sie machen die Insel ein Stück weit aus! Es gibt jedoch auch noch einige Groß-Nuraghen auf der Insel, die aus mehr als nur einem Turm bestehen. Oft muss hier auch Eintritt gezahlt werden. Wir entschieden uns aus Zeitgründen gegen einen Besuch, beziehungsweise weil sie auch nicht ganz zu unserer Route passten. Sie sind aber sicherlich sehr sehenswert.
Alles in allem war unser Roadtrip auf Sardinien ein echter Traum und wir haben uns tatsächlich ein bisschen in die Insel verliebt. Sie ist deutlich vielfältiger als erwartet und die absolut traumhaften Strände findet man in so einer Zahl in Europa auf keinen Fall nochmal so schnell. Auch die Touristen hielten sich an den meisten Orten trotz unserer Reise im September relativ in Grenzen. Hier waren wir von Kroatien ganz anderes gewohnt.
Bei der nächsten Reise nach Sardinien würde ich mich jedoch auf einen bestimmten Bereich beschränken. Beim Umfahren der kompletten Insel bleibt einem leider nicht genügend Zeit, all die zahlreichen traumhaften Strände, die die einzelnen Regionen zu bieten haben, zu erkunden. Nichts desto trotz hat sich der Roadtrip total gelohnt und wir konnten uns ein tolles Bild von der Vielfalt der Insel machen.
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