Capo Caccia Wanderung auf Sardinien:

Erlebnisse, Tipps, Highlights

von | 20. Jul 2024 | Allgemein, Europa, Sardinien

Capo Caccia – schon der Name klingt nach Abenteuer und atemberaubender Natur. Diese beeindruckende Seezunge im Westen Sardiniens, nahe der charmanten Stadt Alghero, hat uns mehr als nur ein bisschen den Atem geraubt. Wenn ihr Lust auf eine Mischung aus körperlicher Herausforderung und unvergleichlicher Landschaft habt, dann könnte das genau euer nächstes Reiseziel sein. 

Ausblick auf das Meer von 300m hohen Klippen

Unser Tag begann früh am Morgen mitten im September, da wir den Sonnenaufgang am Kap erleben wollten. Unter anderem auch deshalb, weil die Delfine am Kap zu den Sonnenauf- und untergangszeiten am aktivsten sind. Leider war das Glück an diesem Tag nicht auf unserer Seite. Der Himmel war sehr bewölkt, so sahen wir kaum etwas vom Sonnenaufgang. Und auch Delfine konnten wir leider nicht entdecken.  

Nichts desto trotz war es unheimlich idyllisch, hier einfach ein paar Stunden in Stille zu sitzen. Zu dieser Zeit waren kaum Touristen hier und so konnte man einfach ganz für sich die Natur und die beeindruckenden Klippen genießen.  

Gestartet haben wir den Tag übrigens am Aussichtspunkt “Belvedere Foradada”, von wo wir auch die anschließende Wanderung gestartet haben. Sein Auto kann man hier ebenfalls gut und kostenfrei parken. 

Blick zwischen Felsen aufs Meer, mitten im Meer ist ein weiterer Felsen, der eine Insel bildet.

Die Wanderung

Die Wanderung, für die wir uns entschieden haben, fanden wir auf Komoot. Sie trägt den Namen “Vista di Cala Inferno”. Klingt abenteuerlich, war es auch! Angesetzt war die Wanderung auf etwa 3 Stunden – Überraschung: Wir haben ganze acht Stunden dafür benötigt. Natürlich haben wir auch des Öfteren Pause gemacht, um uns bei der Hitze zu erholen oder einfach die unglaubliche Aussicht zu genießen. Aber wie man die Wanderung in drei Stunden schaffen soll, ist mir trotzdem ein Rätsel. Apropos Stichwort Pause: Im September war es bei uns wirklich sehr warm, glücklicherweise war der Himmel oft bewölkt, ausreichend Wasser und Essen sollte man aber unbedingt dabeihaben! 

Die Wanderung selbst war anspruchsvoll und führte uns teilweise direkt an den Klippen entlang. Die Klippen fallen mehrere hundert Meter steil ins Meer ab, und auf dem höchsten Punkt, etwas mehr als 300 Meter über dem Meer, hat man eine Aussicht, die einem den Atem verschlägt. Die Strecke war insgesamt 12,4 Kilometer lang, und wir mussten 340 Höhenmeter überwinden. Das hört sich vielleicht nicht nach viel an, aber glaubt mir, es war herausfordernd! 

Was mir bis heute eindrucksvoll im Kopf geblieben ist: Man befindet sich so hoch über dem Meer, dass man davon tatsächlich rein gar nichts mehr hört. Kein Rauschen und nichts, es ist einfach nur Still, das war ein krasses Erlebnis! 

Ich würde sagen, du lässt einfach mal diese hammer Bilder auf dich wirken:

Ausblick auf eine Bucht zwischen Felsen, alles ist von leichten Buschlandschaften bedeckt
Ausblick von einer 300 Meter hohen Felsklippe auf das weite Meer
Ausblick von einer 300 Meter hohen Felsklippe auf das weite Meer
Ausblick auf eine Bucht zwischen hohen Felsklippen
Ausblick auf den verlauf der Seezunge, Klippen ragen bis zum Horizont ins Wasser.

Was nicht so cool an unserer gewählten Wanderroute war: Wir mussten zum Abschluss ein ganz schönes Stück an der Straße zurück laufen. Noch besser war aber, dass wir über ein hohes Tor klettern mussten, um auf die Straße zu kommen. Wir waren seltsamerweiße, obwohl wir der Komoot-Strecke gefolgt sind, irgendwann plötzlich von allen Seiten eingezäunt, das war wirklich etwas seltsam und wir können es uns auch im Nachhinein nicht erklären, was dort los war.

Hier eine Übersicht über unsere Route:

Eine Karte, die die gelaufene Strecke am Capo Caccia anzeigt.

Einzigartige Naturerlebnisse

Unterwegs gibt es, wenn man das Glück auf seiner Seite hat, viel zu sehen. Haltet das Meer immer fest im Blick, es ist möglich, bei dieser Wanderung Delfine im Meer zu erspähen. Außerdem leben im Gebiet Gänsegeier, diese sind allerdings sehr scheu und geräuschempfindlich. Aber vielleicht hast du ja Erfolg, und begegnest bei deiner Wanderung am Kap welchen? Im Gebiet leben außerdem wilde Esel und Ziegen. Bei unserer Wanderung sind uns leider nur zahlreiche ihrer Hinterlassenschaften Begegnet. Da die Landschaft echt sehr verbuscht ist, ist es schon eine Herausforderung, etwas von dem ganzen Leben zu entdecken.

Ein echtes Highlight der Wanderung war auch, dass zu mindest wir keinem Menschen weit und breit begegnet sind, obwohl es September und damit eigentlich noch Reisezeit war. Es war idyllisch und still. Einfach ein Traum für jeden Naturliebhaber. 

Orientierung und Herausforderungen

Ein kleiner Tipp:  Teilweise war der Wanderweg nicht mehr wirklich gekennzeichnet, und zwischen den Felsen sieht alles schnell gleich aus. Verlasst euch nicht zu sehr auf GPS, auch das hat bei uns nicht mehr immer ganz zuverlässig funktioniert. Ohne Handy wären wir aber trotzdem aufgeschmissen gewesen, das kann ich euch sagen! Es macht aber auch einen Teil des Abenteuers aus, sich den Weg durch die wilde Landschaft zu bahnen.

Ganz ungefährlich ist es jedoch nicht.  Auf der Strecke sind uns immer wieder Warnschilder begegnet. Dadurch dass die Landschaft so verbuscht ist, der Weg aber gleichzeitig an Klippen entlang führt, sieht man oft nicht, dass spätestens hinter oder vielleicht sogar schon inmitten des Busches die Klippe lauert. Lauft als bedacht und vorsichtig und macht hier besser keine wilden Sachen. 

Ausblick über Klippen auf das Meer, direkt am Abgrund Büsche
Vera läuft zwischen Felsen auf der rechten und hohen Büschen auf der linken Seite.

Der Leuchtturm am Kap

Am Kap selbst steht ein Leuchtturm, den man besuchen kann. Er ist ein markanter Punkt in der Landschaft und bietet eine grandiose Aussicht über das Meer und die Küste. Wenn ihr nicht die große Runde wie wir drehen wollt, gibt es auch kürzere Spaziergänge, die weniger anspruchsvoll sind, aber ebenso eindrucksvoll. 

Capo Caccia ist ein Ort, der nicht nur Wanderer, sondern auch Naturliebhaber und Abenteurer anzieht. Die Mischung aus unberührter Natur, spektakulären Klippen und der Möglichkeit, wilde Tiere zu sehen, macht diesen Ort zu einem unvergesslichen Erlebnis. Packt genug Wasser ein, zieht gute Wanderschuhe an und lasst euch von der wilden Schönheit Sardiniens verzaubern. Wir würden jederzeit wiederkommen, es war wirklich ein Highlight unseres Roadtrips auf Sardinien. 

Also, wann brecht ihr auf zum Capo Caccia? 

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